20. August 2020

Wie hatten wir doch fragend dem 20. August entgegengeschaut? All die Anlässe und Turnstunden, die wegen der Coronakrise seit März abgesagt werden mussten!Der Vorstand liess sich nicht beirren und Anna Schmid organisierte die diesjährige Reise mit viel Energie. – Öich aune ganz es grosses Merssi. –

So stiegen 21 Frauen – ui Maskepflicht – 8.23 Uhr ab Kirchlindach dem Postauto zu und begrüssten sich mit strahlenden Augen und Distanzwinken. In Zollikofen gings mit turnerischem Elan rasch aufs hintere Gleis, um den Zug nach Biel nicht zu ver-passen. Huch, und nun konnten bereits lang vermisste Kontakte wieder geknöpft werden. Schon bald herrschte – s’isch immer eso gsi – eine vergnügte Stimmung.

In Biel hatten wir genügend Zeit, um zum Schiffssteg zu gelangen, plauderten und liessen uns von der Sonne auf den Tag einstimmen. Überraschig! Wir erhielten vom Vorstand einen Bon, um den Tag auf dem Schiff gleich mit Kaffee und Gipfeli zu beginnen. Diese willkommene Gelegenheit, – wäg mit dr Maske – begrüssten alle.

Nachher konnten wir uns frei bewegen, suchten immer wieder einen andern Platz, je nach Lust und Laune und um der Hundstagshitze zu entfliehen. Nebst all den anregenden Gesprächen und – viu Gigele – blieb auf der Fahrt über den Bielersee, durch den Zihlkanal, nach einem weiten Blick auf den Neuenburgersee durch den Broyekanal und über den See bis nach Murten genügend Zeit, die Naturland-schaften und Winzerdörfer zu bestaunen. Rundum wurden begeistert Erinnerungen  – weisch no? – an Wanderungen und Ausflüge in dieser Gegend ausgetauscht.

In Murten hatten wir Gelegenheit –  jedes nach sim Gusto – die Füsse zu vertreten, das Städtchen zu besuchen, sich kulinarische zu verwöhnen oder im Schatten eines Baums ein Nickerchen zu halten. Nach anderthalb Stunden waren wir wieder pünktlich auf dem Schiff, wos vergnügt auf die Rückreise bis nach Twann ging. Zwei Riegefrauen hatten sich schon selbständig auf den Heimweg gemacht.

Im Restaurant Bären erwarteten uns auf der Terrasse schön gedeckte Tische. Die Vorsitzende Klara Tüscher schaute mit uns auf diesen erfreulichen Tag zurück und liess bereits Fragezeichen fürs nächste Jahr anklingen.

Inzwischen sicher hungrig,  konnte Jedes sich das Essen aus der Speisekarte auswählen. Der Service klappte bestens, das Essen mundete vorzüglich. Auch etwas wehmütig  – löh mer dä Tag langsam lo usklinge.

Einige Schritte zum Bahnhof und um 19.58 Uhr konnten wir den Zug nach Biel besteigen, hatten dort Anschluss nach Zollikofen und schon verabschiedeten sich die Ersten. Dann mit dem Postauto noch bis nach Hause. Jetzt waren wir froh und dankbar, auf einen langen, heissen, fröhlichen, zufriedenen Tag zurückzublicken. Trotz Maskenpflicht und Distanzregeln kam ein Gefühl – fasch wie früecher – auf,  das wir alle doch in den letzten Monaten sehr vermisst hatten.

Verfasst von Elisabeth Trachsel