Immer hart an der Grenze

Die Turnerreise führte uns Anfang September in den Kanton Schaffhausen, wo wir am 1. Tag von Thayngen aus den zweitnördlichsten Zipfel der Schweiz bewanderten und am 2. Tag den Rheinfall von allen Seiten besichtigten – Alles in allem überhaupt kein Reinfall.

Die (An)reise, von Jöchu perfekt organisiert und rekognosziert, führte uns in gut zwei Stunden über Zürich nach Schaffhausen und weiter nach Thayngen, wo wir kurz vor der Grenze Richtung Singen den Zug verliessen. Von dort aus wanderten wir immer in Sichtweite zur Grenze und zu Beginn bei Nieselregen in der hügeligen und hübschen Landschaft des Bezirks Reiat.

Erster Halt war in Bibern, wo die Vorbereitungen zum jährlichen Zwetschgenfest auf Hochtouren liefen und uns in der Pilzausstellung – wie könnte es anders sein – ein Zwetschgen Lutz wärmte. „Die Schöne von Bibern“ lief uns leider nicht über den Weg; erst später wurde auch mir klar, dass es sich hierbei um eine Zwetschensorte handelte und nicht um die Dorfkönigin. Von da ging‘s von Apéro zu Apéro über Hofen und Altdorf SH nach Opfertshofen zum Mittagessen und von da zurück nach Thayngen, insgesamt etwa 20 km.

Rechtzeitig zum Abendessen waren wir wieder in Schaffhausen, wo diejenigen, die die Wanderung mit dem Bus etwas abgekürzt hatten, schon jassend warteten. Es wird gemunkelt, dass der Lauber Küsu und der Gautschi Fred das Duo Gautschi/Brönnimann um einige Franken erleichtert haben. Zum Znacht gab es paniertes Schnitzel im Restaurant zum Alten Schützenhaus – so richtig währschaft. Alle waren satt und zufrieden und fit genug, um danach noch die Altstadt unsicher zu machen.

Den Sonntag gingen wir etwas ruhiger an – auch Jüre, dem die extreme Dachschräge im Zimmer nicht gut bekommen hat. Wir starteten den Tag – diesmal bei Sonnenschein – mit der Besichtigung des Munots und einer ersten Runde am Rheinufer, die Fredy Glauser in Abwesenheit spendierte. Danach ging es mit der Zürcher S-Bahn zum Schloss Laufen am Rheinfall und dann zu Fuss gleich wieder zurück auf die schaffhausische Seite des Rheins. Somit konnten wir den Rheinfall von allen Seiten bewundern, der ganz anschaulich Wasser führte.

Von Brönnimann Wale erfuhren wir, wie im Schloss Wörth gleich unterhalb des Wasserfalls, wo er eine seiner Lehrstationen als Koch verbracht hatte, die amerikanischen Touristen nach dem Abendessen möglichst schnell aus der Gaststube gelotst wurden: Der Chef de Service verkündete damals nach dem Dessert kurzerhand, dass der Rheinfall in 20 Minuten abgestellt würde; so stürzten alle Touristen für ein letztes Foto nochmals ins Freie. Gewusst wie!

Wir nahmen uns alle Zeit für Picknick und Fotos und wanderten dem Rhein nach zurück nach Schaffhausen, wo schon bald der Zug zurück nach Bern fuhr. Pünktlich kamen wir dort an und konnten Jöchu für die gelungene Organisation der Riegenreise 2022 danken.

Verfasst von Nicolas